Beim Architekturwettbewerb Schindler Award haben drei Studenten der Berner Fachhochschule für Architektur, Holz + Bau in Burgdorf den ersten Preis gewonnen. Der Award stellt junge Architektinnen und Architekten vor die Aufgabe, barrierefreie urbane Umgebungen zu planen. Der vom Aufzugs- und Fahrtreppenunternehmen Schindler veranstaltete Wettbewerb zeichnet nicht nur Studierende, sondern auch Hochschulen und Universitäten aus. In diesem Jahr ging der erste Preis in dieser Kategorie an die russische Ufa State Petroleum Technological University.
Die Siegerprojekte wurden am 14. Januar 2011 anlässlich der Preisverleihung des Schindler Awards im Berliner KOSMOS vorgestellt. Die Sieger wurden aus insgesamt 174 Wettbewerbsbeiträgen ermittelt, die von einzelnen Studierenden oder von Teams europäischer Architekturschulen eingereicht wurden (vollständige Liste der Gewinner liegt bei).
Den ersten Preis gewannen Simon Moser, Daniel Meier und Simon Peter Roesti von der Berner Fachhochschule für ihr Projekt „link it“. Der Preis ist mit 5'000 Euro dotiert. Der zweite Preis ging an zwei junge Architekten der Universität Lund in Schweden, den dritten Platz erreichte ein russisches Team von der Ufa State Petroleum Technological University (USPTU).
Der erste Preis in der Kategorie Universitäten und Hochschulen wurde in Berlin von den Professoren des russischen Teams entgegengenommen. Er ist mit 25’000 Euro für die Forschung dotiert und wird als Anerkennung der Unterstützung des Schindler Award durch die Architekturfakultät und für die Aufnahme des Themas Barrierefreiheit in den Lehrplan zuerkannt. Der zweite und dritte Preis dieser Kategorie gingen an die Bauhaus-Universität Weimar, Deutschland, und an die Universität Belgrad, Serbien.
Die Präsidentin der Jury, Prof. Françoise-Hélène Jourda, lobte an der Preisverleihung die hohe Qualität der Projektentwürfe: Es handle sich hier um „ernsthafte“ Ansätze im Gegensatz zu den „utopischen“ Entwürfen, wie sie bei Architekturwettbewerben oft eingereicht würden. Françoise-Hélène Jourda fügte hinzu, dass alle Pläne aus technischer Sicht sofort umsetzbar wären.
Die Teilnehmer des Wettbewerbs 2010 hatten die Aufgabe, einen Teil des Berliner Olympiageländes von 1936 zu einem integrativen Stadtteil umzugestalten, der auch für Menschen mit einer Behinderung barrierefrei zugänglich ist. Zudem sollten für das Gelände, das einst von den Nazis als Propagandaort benutzt worden war, ein attraktiver, funktionaler und uneingeschränkt zugänglicher Sport- und Freizeitkomplex und ein 150-Zimmer-Hotel geplant werden.
Der Schindler Award wurde 2003 zum ersten Mal durchgeführt und findet alle zwei Jahre statt. Der Wettbewerb will junge Architektinnen und Architekten ermutigen, integrative Umgebungen zu planen, die für alle Menschen, unabhängig von Alter, sozialem Stand oder körperlicher Gesundheit, barrierefrei zugänglich sind. Der Award motiviert zudem Architekturschulen durch die Vergabe von Spezialpreisen dazu, das Thema Zugänglichkeit in ihre Lehrpläne aufzunehmen und Forschungsarbeiten sowie Initiativen zur Verbesserung barrierefreier Planung durchzuführen. Die Preisträger werden von einer aus Architekten, Stadtplanern und Vertretern von Behindertenorganisationen bestehenden Fachjury ausgewählt. Der nächste Schindler Award wird in der Schweiz ausgeschrieben.
Der Schindler Konzern ist ein führender globaler Mobilitätsanbieter mit Vertretungen in über 140 Ländern. Das Unternehmen plant, installiert, wartet und modernisiert Aufzugs- und Fahrtreppensysteme für fast alle Gebäudetypen. Schindler unterstützt eine nachhaltige Stadtentwicklung durch sichere, verlässliche und umweltfreundliche Mobilitätslösungen.